
Fast Food zwischen Tradition und Innovation
Denken wir an McDonald’s, fallen uns sofort die goldenen Bögen, der „Big Mac“ oder das „Happy Meal“ ein. Durch perfektes Marketing und Branding hat es das amerikanische Fast Food-Unternehmen in die Liste der zehn weltweit bekanntesten Marken geschafft und erzielt Milliardengewinne. Einblicke in die Welt und Strategie von McDonald’s Deutschland gewährte jetzt Mario Federico, CEO von McDonald´s Deutschland, auf einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des Industrie- und Handelsclubs Ostwestfalen-Lippe, IHC.
Im Zentrum des Erfolges, so Federico, stünden zum einen die Kernprodukte Big Mac, Cheeseburger, Hamburger, Chicken McNuggets und Pommes Frites, die überall auf der Welt gleich zubereitet würden und immer im Angebot blieben. Sie seien wie „Leuchttürme, die den Menschen Orientierung geben“ und für Verlässlichkeit auch in „unsicheren Zeiten“ stünden. Zum anderen versuche man durch Innovationen rund um die Produkte und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Kunden immer wieder Anreize und neue Erlebnisse zu bieten. Als Beispiel nannte Federico unter anderem die Einführung der McCafés, Café-Lounges, die den Fast Food-Restaurants angeschlossen sind oder die neueingeführte Bedienung am Tisch.
In Deutschland ist McDonald´s seit 1971 auf dem Markt. Damals wurde in München die erste Filiale eröffnet. Mittlerweile gibt es hierzulande knapp 1400 Restaurants, in denen 65´000 Mitarbeitende tätig sind. In den nächsten Jahren will McDonald’s Deutschland sein Filialnetz deutlich ausbauen. Trotz schwieriger Bedingungen, unter denen alle Unternehmen in Deutschland momentan leiden, glaubt Federico fest an den Standort Deutschland: „Wir werden in den nächsten Jahren rund 500 neue Restaurants eröffnen und drei Milliarden Euro investieren“, so der Deutschland-Chef. Die Maßnahme solle 25.000 bis 30.000 neue Arbeitsplätze schaffen. McDonald´s sehe sich auch als Chancengeber: „In unseren Restaurantteams arbeiten Menschen aus insgesamt 160 Nationen friedlich zusammen. Unsere Küchen sind eine Blaupause für eine funktionierende Gesellschaft“, erklärte Federico. Neben der Erschließung neuer Standorte und der Modernisierung bestehender Restaurants, plane das Unternehmen auch Investitionen in grüne Energie durch Photovoltaik und E-Ladesäulen.
Aufgebaut ist das Geschäft des Fast Food-Riesen als Franchise-System. Aktuell werden 94 Prozent der Restaurants in Deutschland als mittelständische Unternehmen selbstständig von insgesamt 210 Franchise-Nehmerinnen und -Nehmern betrieben. „Ein Drittel davon ist bereits in Händen der zweiten oder sogar dritten Generation“, berichtete Federico, „darauf sind wir besonders stolz“. Viele der 1,8 Millionen Gäste, welche die Restaurant-Kette täglich in Deutschland bedient, werden durch ein Treueprogramm über eine App an die Marke gebunden. Die Verankerung der Schnellrestaurants in der Region sei ein weiterer Baustein des Erfolgs. „Wir sind global“, erläuterte Federico: „Born in the USA – Made in Germany“. So stamme sämtliches Fleisch für hierzulande verkauften Burger und der Großteil der anderen Rohware aus Deutschland.
In der anschließenden Fragerunde, moderiert von Präsidiumsmitglied Tanja Maaß, reagierte der CEO souverän auch auf kritische Fragen, zum Beispiel nach dem Problem von Verpackungsabfall im Umfeld der Restaurants. Mit Müllpatrouillen, Mehrweg-Pfand und Verpackungssteuer gebe es unterschiedliche Lösungsversuche: „Wir arbeiten stetig daran, uns hier zu verbessern“, versicherte Federico. Die ausgebuchte Veranstaltung im Dr. Wolff Institut endete mit einem Imbiss, zu dem die gastgebende Alcina eingeladen hatte und bei dem noch angeregt weiter diskutiert wurde.