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Hinter den Kulissen von Valuedesk GmbH

14. Februar 2023

„Hätten Sie mir vor zehn Jahren gesagt, dass ich mal einen Firmensitz am Alten Markt in Bielefeld haben werde, hätte ich Sie nur ungläubig angeschaut“, erklärte Torsten Bendlin. Beim Besuch des Startup-Unternehmen Valuedesk erwartete die Mitglieder und Gäste des Industrie- und Handelsclubs OWL eine nicht alltägliche Gründer-Geschichte: denn der CEO und Co-Founder des Tech-Start-up war zuvor nicht etwa Informatiker, sondern Chefeinkäufer bei Nolte Küchen. Erst mit Mitte 40 entschied sich der erfahrene Betriebswissenschaftler, seinem Berufsleben noch einmal eine neue Wendung zu geben und gründete mit den zwanzig Jahre jüngeren Uniabsolventen und Mathematikern Dennis Cutraro und Ingo Roßdeutscher die Firma Valuedesk GmbH. Kennengelernt hatte sich das Trio bei einem Gründerprogramm der Founders Foundation.

Mittlerweile existiert Valuedesk im sechsten Jahr. Bendlins Idee, eine Software, um Unternehmensprozesse auf Kostenineffizienz zu prüfen, nutzen mittlerweile über 150 Firmen in insgesamt 35 Ländern. Durch insgesamt 25´000 unterschiedliche Maßnahmen, so Bendlin, konnten auf alle Kunden verteilt 750 Mio. Euro eingespart werden. Auch zur Verringerung von CO2-Ausstoß könne die Software beitragen. Ein Thema, dass immer mehr Firmen beschäftige, sagt Bendlin. Doch nicht nur zunehmend Kunden, sondern auch Investoren seien von der Software überzeugt: Rund 6 Mio. Euro an Investorengeldern habe die junge Firma schon einsammeln können.

Aus der Sicht eines Anwenders stand Torsten Nowak, Einkaufschef der Möller Group, den Anwesenden Rede und Antwort über seine Zusammenarbeit mit dem Start-up. Durch die Anwendung der Software seien die Abteilungen gezwungen, ihr Einkaufsverhalten neu zu strukturieren und zu koordinieren, erklärte Nowak. Per Eingabe unterschiedlichster Parameter in die Software entstehe ein Datenpool, auf den alle angeschlossenen Abteilungen und Werke zugreifen können. Die Software spüre Einsparpotenziale auf und helfe, kosteneffiziente Projekte im strategischen Einkauf umzusetzen. Ein smartes Tool schlage zudem weitere Möglichkeiten zur Kostenersparnis vor. Praktische Beispiele seien etwa dünnere und damit leichtere Verpackungskartons, ein günstigeres Material für ein Bauteil oder die Nutzung eines Fahrzeugpools und damit günstigere Versicherungstarife für Firmenfahrzeuge.

„Wir bieten digitalisiertes Beraterwissen an“, fasste Bendlin zusammen. „Im Gegensatz zu menschlichen Beratern kann unsere Software aber nicht nur temporär, sondern dauerhaft in Unternehmen im Einsatz sein“, führte er weiter aus. Genau dieses Wissen möchte Bendlin in Zukunft gern noch weiterverbreiten. Sein Ziel sei es, in der Zukunft ein Industrienetzwerk zur Teilung von Expertenwissen aufzubauen.