Die Rektorin der Universität Bielefeld zu Gast beim IHC Jahresempfang (v. l. IHC Präsident Eduard R. Dörrenberg, Professorin Dr. Angelika Epple, Dr. Reinhard Ch. Zinkann)
Uni-Rektorin Prof. Dr. Angelika Epple zu Gast beim Jahresempfang
Der Jahresempfang ist eine feste Größe im Vereinsprogramm des Industrie- und Handelsclubs OWL und im gesellschaftlichen Leben der Stadt Bielefeld. Auch in diesem Jahr folgten mehr als 220 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft der Einladung des IHC in die Bielefelder Rudolf-Oetker-Halle. Dort hatte IHC Geschäftsführerin Cornelia Moss mit ihrem Team wieder alles aufgeboten, was es für einen gelungenen Abend brauchte: Live Cooking Stationen verwöhnten die Gäste mit kulinarischen Leckerbissen und eine Jazzband sorgt für eine beschwingte Stimmung. Die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste, darunter auch der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen, nutzten gern die Gelegenheit, um alte und neue Bekanntschaften zu pflegen und sich auszutauschen.
„Mut zur Veränderung“ gefordert
In seiner Begrüßung forderte IHC Präsident Eduard R. Dörrenberg von der Gesellschaft „Mut zur Veränderung“ ein. In Zeiten von Dauerkrisen sei dies der einzige Weg für Deutschland, wirtschaftlich nicht auf dem Abstellgleis zu landen. Angesichts aktueller Ereignisse nutzte Dörrenberg die Gelegenheit auch zu dem Appell, demokratiefeindlichen Entwicklungen entschieden entgegenzutreten. „Wir alle sind hier gefordert, damit nicht noch mehr Menschen an die politischen Ränder abdriften“.
Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Unternehmen
Unter dem Motto „Dem gesellschaftlichen Fortschritt verpflichtet“ hielt anschließend Gastrednerin Prof. Dr. Angelika Epple, seit Oktober 2023 Rektorin der Universität Bielefeld, das Hauptreferat des Abends. Hierin zeigte die Historikerin viele Parallelen und Schnittstellen zwischen Universität und den hiesigen Unternehmen auf. Hochschulen wie Firmen bemühten sich beide auf ihre Weise um Lösungen für aktuelle Probleme. Zum anderen betrieben beide Seiten auch Grundlagenforschung. So spiele die „Preparedness“, das Vorbereitet sein auf zukünftige Szenarien, eine immer wichtigere Rolle. Als Beispiel für gute Kooperation nannte die Rektorin den an Universität und Fachhochschule angegliederten Bielefelder Research und Innovation Campus BRIC. Er sei ein Ort, wo Wissenschaft und Unternehmen der Region gemeinsam an Herausforderungen der Zukunft arbeiteten.
Bei Ausbildung von hoch qualifizierten Fachleuten sieht die Rektorin Potenzial zu noch mehr Zusammenarbeit. Sie forderte die Unternehmerinnen und Unternehmer auf, den Hochschulen ihre Wünsche und Anforderungen mitzuteilen.
Gemeinsam gegen „alternative Fakten“
Ergänzend zum Anfang des Abends geforderten „Mut zur Veränderung“ mahnte Epple schließlich noch „Mut zur Wahrhaftigkeit“ an. Wissenschaft sei keine „Meinung“, sondern liefere überprüfbare Fakten. Diese „echten Fakten“ stellten das Gegengewicht zu den „alternativen Fakten“, deren Verbreitung immer schneller voranschreite. Grund dafür sei die sich rasant entwickelnde Künstliche Intelligenz mit all ihren Möglichkeiten zur Verzerrung der Wirklichkeit. Hier sei ein Schulterschluss aller demokratischen Partner gefordert.