Rückblick

IHC Vortrags- und Diskussionsveranstaltung,Andre Stracke, Leiter Bereich Tankstellen, Westfalen AG, Münster„Tankstellen der Zukunft”


Strategien für die Tankstelle der Zukunft (v.l.): IHC Geschäftsführerin Susanne Schaefer-Dieterle, der Referent Andre Stracke, Westfalen AG, IHC Präsidiumsmitglied und Moderator des Abends, Dr. Harald Schlüter.

Tankstellen der Zukunft

Andre Stracke, Mitglied der Geschäftsleitung der Westfalen AG, über Antriebsstoffe der Zukunft, Kundenwünsche und Service

„Unsere Kunden sind unsere Gäste“ – dieser Slogan bringt auf den Punkt, wie sich Andre Stracke die Tankstelle der Zukunft vorstellt. Der Leiter Bereich Tankstellen ist Mitglied der Geschäftsführung der Westfalen AG und verpasst der klassischen Tankstelle ein neues Gesicht und damit ein neues Image. Über 260 Stationen verfügt die Westfalen Gruppe – überwiegend in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen – und damit über das größte Netz konzernunabhängiger Markentankstellen in Deutschland.

Im Oktober 1923 wurde die Sauerstoffwerk AG von Wilhelm Albert in Münster gegründet. Erster Betriebszweig war die Erzeugung von Sauerstoff für autogenes Schweißen und Schneiden. 1927 eröffnete die erste Westfalen-Tankstelle. Von der Bürgersteig-Tankstelle zur Full-Service-Station: Westfalen denkt visionär und geht den nächsten Schritt. Dabei steht der Kunde als Gast im Fokus der strategischen Ausrichtung, denn Kraftstoffe sind ein endliches Thema. So sind vier neue Geschäftsfelder entstanden: Mobilität, Convenience, Essen und Trinken sowie Fahrzeugpflege.

Im Geschäftsfeld Mobilität geht es um Antriebsstoffe von morgen – im Kern um Strom und Wasserstoff. Wobei Strom für Tankstellenbetreiber aktuell nicht so interessant ist, da die meisten Ladevorgänge zu Hause stattfinden. Westfalen sieht daher eher Potenzial darin, Stromladestellen zum Beispiel bei Hotels oder Arbeitgebern anzubieten. Westfalen betreibt eine hochmoderne Wasserstofftankstelle, einzige Herausforderung: Es gibt derzeit wenig brauchbare Fahrzeuge. Eines ist jedoch sicher: die Produktvielfalt nimmt zu.

Essen und Trinken ist schon lange ein Angebot, dass an Tankstellen bedient wird. Den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten – dafür hat Westfalen mit „Zum Glück“ eine Eigenmarke kreiert. Im Multigastronomiestore bekommt der Gast das, was er erwartet – nämlich eine hohe Qualität bei Speisen und Getränken. Die strikte Markentrennung ist gewünscht. Die Gäste fahren zur Gastronomie „Zum Glück“ und zufällig kann dort auch getankt werden – hier sieht Andre Stracke großes Potenzial. Der erste „Zum Glück“ Store in Gelsenkirchen wird sehr gut angenommen.

Fahrzeugpflege ist ein Bereich, der enorm an Bedeutung gewinnt und obendrein unabhängig vom Thema Antriebsstoffe ist. Die Deutschen lieben ihr Auto und pflegen es – egal, ob es nun mit Strom, Gas oder Benzin betrieben wird. Daher gewinnt das Thema bei Westfalen an Bedeutung. Hohe Qualität bei der Reinigung und Convenience stehen dabei im Fokus. Insbesondere der Nutzfahrzeugbereich bietet viel Potenzial. Zwei große Standorte betreibt Westfalen aktuell, der dritte wird in Kürze eröffnet.

Convenience – der Kunde liebt es so bequem und serviceorientiert wie nur möglich. Ob Reinings- oder Paketservice, Lottospiel oder Paketabholzentrale – all das wird an der Westfalen-Station angeboten. Eine Neuheit am deutschen Markt ist ein „Drive-in“, für den morgendlichen Kaffee oder die Zigaretten.

Alle vier Geschäftsfelder greifen ineinander, können aber je nach Potenzial des Standorts flexibel gestaltet werden. Die Tankstelle der Zukunft – für die Westfalen AG ein Ort, der nicht nur zum Tanken einlädt.

Text: Julia F. Negri
Fotos: Barbara Franke

Dienstag, 30. Oktober 2018 20:00 Uhr
Légère Hotel
Andre Stracke, Leiter Bereich Tankstellen, Westfalen AG, Münster