Rückblick

IHC Vortragsveranstaltung mit Dr. Dominik von Achten, CEO Heidelberg Materials AG


Dr. Dominik von Achten, CEO der Heidelberg Materials AG zu Gast beim IHC (v. l. IHC Präsident Eduard R. Dörrenberg, IHC Präsidiumsmitglied Laura von Schubert, Dr. Dominik von Achten, Gastgeber des Abends Axel Melber)

Neue Ideen für alten Baustoff

„Grüner“, emissionsreduzierter Stahl ist in der Baustoffindustrie schon länger ein Begriff. „Grüner“ Zement ist hingegen erst auf dem Vormarsch. Dr. Dominik von Achten, CEO Heidelberg Materials, stellte im Rahmen einer IHC Vortrags- und Diskussionsveranstaltung das Thema „Nachhaltigkeit“ in den Mittelpunkt seines Impulsvortrags.

Heidelberg Materials ist einer der größten Baustoffproduzenten weltweit. 51.000 Mitarbeitende sind an 3.000 Standorten auf allen Kontinenten tätig. Das börsennotierte Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2024 mit der Produktion von Zement, Sand, Kies, Beton und Asphalt einen Umsatz in Höhe von rund 21,2 Milliarden Euro.

Zement als Bindemittel von Beton wird in sehr großen Mengen benötigt. Heidelberg Materials produziere laut von Achten pro Jahr 4,2 Milliarden Tonnen des Baustoffs. Für die Herstellung – Zement besteht hauptsächlich aus gebranntem Kalkstein und Ton – wird sehr viel Energie benötigt. Die Produktion ist entsprechend CO2-intensiv.

Da der Herstellungsprozess nicht gravierend verändert werden könne, so von Achten, setze Heidelberg Materials darauf, das bei der Produktion entstehende CO2 aufzufangen und zu speichern. Im norwegischen Brevik eröffnete das Unternehmen kürzlich die weltweit erste Anlage zur CO2-Abscheidung im industriellen Maßstab in der Zementindustrie. Sie soll jährlich 400.000 Tonnen CO2 abscheiden und dadurch die Herstellung von „Net-Zero-Beton“ ermöglichen. Das abgeschiedene CO2 wird verflüssigt und zu einer Lagerstätte unter dem Meeresboden der Nordsee transportiert. Auch im westfälischen Geseke entwickelt das Unternehmen eine entsprechende Anlage. Hier soll das abgeschiedene CO2 nicht wie in Norwegen per Pipeline, sondern per Bahn zum Endlagerort transportiert werden.

In der anschließenden Diskussion, die von IHC Vorstandsmitglied Laura von Schubert moderiert wurde, stellte sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des Produkts. Durch die aufwendigere Herstellung ist „Net-Zero-Zement“ zurzeit noch teurer als konventionell produzierte Produkte. Von Achten sieht hierfür aber durchaus einen Markt. „Viele Unternehmen sind bereit, für Dekarbonisierung zu zahlen“, erklärte von Achten. Umweltbewusste Kunden könnten mit der Verwendung des klimafreundlichen Baustoffes aufwendige Kompensationsmaßnahmen einsparen. „Wir generieren hiermit einen Wettbewerbsvorteil“, ist von Achten überzeugt.

Im Anschluss an die Veranstaltung lud die gastgebende Werther und Ernst Vermögensverwalter GmbH noch zu einem Imbiss ein. Die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste des IHC nutzten gern die Gelegenheit zu Gesprächen und zum Netzwerken.

 

 

 

Montag, 06. Oktober 2025 18:30 Uhr
Werther und Ernst Vermögensverwalter GmbH
Dr. Dominik von Achten, CEO Heidelberg Materials AG