Das NetzwerkF zu Gast bei Atefeh Farhangrusta.
Fast die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland sind Frauen, aber nur knapp jede dritte Führungskraft ist nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamts weiblich (Stand 2022). Welchen Herausforderungen Frauen auf dem Weg zum Chefinnensessel begegnen und wie „frau“ am besten damit umgeht, stellten die IHC-Mitglieder Atefeh Farhangrusta und Viktoria Müller während eines NetzwerkF-Salongesprächs dar. Den ungewöhnlichen Rahmen dafür bildete das Kochstudio von Atefeh Catering in Herford. Die Geschäftsführerin des Industrie- und Handelsclubs OWL, IHC, Cornelia Moss, moderierte den Abend.
Berufliche Netzwerke sind oftmals männerdominiert. Trotzdem ist es gerade für Frauen wichtig, an Networking-Events teilzunehmen. Auch wenn es sich zu Beginn anfühle, „wie ein Sprung ins kalte Wasser“, berichtete Atefeh Farhangrusta von ihrer Erfahrung beim ersten Besuch einer IHC-Veranstaltung. „Und so glücklicher bin ich, dass ich dort tolle, inspirierende Frauen kennengelernt habe und diese jetzt bei mir willkommen heißen darf“, freute sie sich. Die Geschäftsfrau ist mittlerweile seit 15 Jahren selbstständig und richtet mehr als 300 Events im Jahr aus. „Das Coole in meinem Job ist, dass ich nur mit glücklichen Menschen zu tun habe“, so Farhangrusta.
Ergänzt wurde der fachliche Austausch an diesem Abend von Viktoria Müller. Die Coachin und Trainerin für Führungskräfte berichtete von ihren eigenen Laufbahn-Erfahrungen im Familienbetrieb sowie aus Coaching- und Beratungsprozessen. Ihre Erkenntnis daraus lautet „Frauen wollen führen, aber anders“. So hätten Chefinnen oft ein anderes Führungsverständnis (kein Command & Control), zeigten sich weniger bereit zu „politischen Spielchen“ und forderten flexiblere Arbeitsbedingungen, -strukturen und -zeiten, um Beruf und Familie vereinbaren zu können.
Da weibliche Führungskräfte Unternehmen nachweislich erfolgreicher machen, heiße das, Frauen zu fördern und zu ermutigen, den Weg an die Spitze zu gehen. Firmen sollten Frauen „auf Türen hinweisen und diese öffnen“, so Müller. Und gibt zu bedenken: „Frauen brauchen aber auch den Mut, Türen öffnen zu wollen und hindurchzugehen.“
Beim gemeinsamen Zubereiten und Verkosten kleiner persischer Köstlichkeiten konnten die Teilnehmerinnen des Salongesprächs erfahren, dass auch Kochen verbinden kann. Wie gewohnt, stand bei diesem Format das Kennenlernen und der intensive persönliche Austausch im kleineren Kreis im Fokus. Das Netzwerken geschah dabei „so ganz nebenbei“.